2020 nachruf schmidt

Ich habe dich Ende der 60er Jahre auf dem Campingplatz kennengelernt. Meine Eltern besuchten mit Edeltraud und dir die Tanzschule Eichentopf, da habt ihr euch kennengelernt.

Nachdem die Druckerei meines Vaters geschlossen wurde, fing ich Ostern 1973 als Ferienjobber bei dir an: Baustelle: Wachmannstraße, Polier: Theo!
Dach abreißen, abends sehen, was man geschafft hat, das gefiel mir. Dir gefiel´s auch und ich durfte bis 1977 immer in den Ferien bei Firma Schmidt arbeiten. Zum Entsetzen meiner Eltern nahm ich den mir zugesicherten Jura-Studienplatz nicht an, sondern dachte: „Lern erstmal etwas Vernünftiges!“ – und fing am 01. August 1977 eine Lehre bei dir an. Deine Frau schrieb eine tolle Begründung und ich konnte einen Monat eher die Bundeswehr verlassen.

Nach der Ausbildung versprach ich meinen Eltern, ein Studium der Architektur aufzunehmen. „Die Alten“ fuhren in Urlaub; nach einer Woche hatte ich die Nase voll und dein Vater Wilhelm sagte zu mir: „Handwerk hat goldenen Boden!“ Ich glaube, wir haben damals beide schon gehofft, dass wir mal gut zusammenarbeiten können.

Lesen Sie hier einen Pressebericht der "ESPABAU baut" aus dem April 2020 (zum Vergrößern auf das Bild klicken):

2020 espabau

„Wegen Baustelle – geschlossen!“

 

Hirnforscher*innen und Pädagog*innen nennen die Zeit der Pubertät manchmal humorvoll „Wegen Baustelle – geschlossen!“. Denn in der Zeit passiert so viel im Körper besonders auch im Kopf eines Teenagers, dass das Gehirn keine Kapazitäten für schulische Inhalte hat. Unterricht wird manchmal für die Jugend - aber auch für die Erwachsenen - zur Qual. Und schulische Inhalte können nicht abgespeichert werden. Trotzdem sollen sich die Jugendlichen nach Klasse 10 entscheiden können: Gehe ich weiter zur Schule? Mache ich eine Ausbildung? Wenn ja, welche passt zu mir? Lebenswichtige Entscheidungen!

Diese Fragen sollen sich die Jugendlichen am Ende der 10 Jahre Schulzeit mit Hilfe der Lehrer*innen beantworten können. Das fällt vielen schwer, sind sie doch so sehr mit sich und ihrem Sein in der Gruppe beschäftigt, dass sie die Beantwortung dieser Fragen gerne auf die lange (Schul-)Bank schieben.

Und tatsächlich kann die Schule bei den Fragen: „Mache ich eine Ausbildung und wenn ja, welche?“ oft nicht gut helfen. Denn in dem behütendem Raum „Schule“ gibt es in der Regel nur einmal im Jahr den Girls & Boys Day und das Betriebspraktikum in Klasse 9, wo Schüler*innen mal Arbeits- und Berufswelten kennenlernen könnten, um sich dann überlegen zu können, was sie mal beruflich machen wollen.

Um so schöner ist es, wenn es Projekte wie der „Handwerkswettbewerb“ der Firma „Würth“ gibt. Für den Wettbewerb können sich Schulgruppen anmelden, die gemeinsam mit einem Handwerksbetrieb in ihrer Nähe etwas bauen wollen, was die Schule verschönert. Dafür bekommt jede Gruppe, die mit ihrer Konzeptbeschreibung überzeugt hat, 1000,- Euro der Firma „Würth“, um dann bauen zu können.

Dieses Jahr haben sich knapp 500 Schulen angemeldet, 250 davon wurden ausgewählt. Darunter war ein Kurs des 8. Jahrgangs der Wilhelm-Kaisen-Oberschule. Auch die Roland zu Bremen Oberschule wird nun von Würth unterstützt. Die Idee war mobile „Paletten-Sofas“ für den Schulhof zu bauen.

Großartig unterstützt wurde die Gruppe vom Partnerbetrieb „Dachdecker Schmidt – Bremen“. Der Betrieb stellte den Schüler*innen nicht nur das Werkzeug (Akku-Schrauber, Bandschleifer, Kreissäge, Stichsäge etc) und eine tolle, große Halle für den Bau der Paletten-Sofas zur Verfügung, sondern unterstütze die Gruppe auch durch einen Zimmermannslehrling im 3. Lehrjahr, der einen guten „Draht“ zu den Jugendlichen hatte und bei dem Bau eine große Hilfe war. Er hatte sich auch um sämtliches Material, Lasuren, Werkzeuge und Schrauben gekümmert.
Die Schüler*innen waren schnell hochmotiviert, haben sehr körperlich anstrengend gearbeitet und volle Verantwortung für „ihre“ Paletten-Sofas übernommen, die sie in 3er und 4er Gruppen hergestellt haben. In zwei Tagen sind 3 große Paletten-Sofas entstanden, die die Schüler*innen mit dem Lehrling dann mit einem Anhänger des Betriebs „Dachdecker Schmidt“ zur Schule gefahren haben. Sehr stolz wurden die Sofas in die Schule gebracht.

Nicht nur gruppendynamisch ist mit diesem Projekt viel passiert, auch in Sachen Berufsorientierung … von den 13 Schüler*innen können sich 9 jetzt vorstellen, eine Ausbildung in einem Handwerk später zu machen!

 

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Im Rahmen einer Projektwoche für Azubis, wurde das Schweizer Haus in Bremen neu eingedeckt.
Lesen Sie hierzu einige Presseberichte des Weserkuriers, Stadtteilkuriers und Handwerk in Bremen (zum Vergrößern auf die Bilder klicken):

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