Pressebericht der Kreiszeitung vom 11.11.2022

Harpstedt – „Harpstedter Krug“, „Unter den Linden“, „Lo Scoglio“, „Da Vinci“, „Lika“: Das Lokal an der II. Kirchstraße in Harpstedt hat in den vergangenen drei Jahrzehnten mehrfach Inhaber und Namen gewechselt. Zuletzt stand es für längere Zeit leer. Demnächst kredenzt dort Salvatore Onofaro (61), ehemaliger Koch im Wildeshauser Ratskeller, italienische Spezialitäten – von Antipasti bis hin zu Pasta, Fleisch- und Fischgerichten. Pizza wird hingegen nicht auf der Speisekarte stehen.

„A.Modo.Mio“ heißt das Restaurant in Harpstedt, das der neue Pächter zusammen mit seiner Lebensgefährtin Loan Duong Thi Phuong (51), der früheren Betreiberin des am Westertor in Wildeshausen ansässigen Asia Imbisses Lee, bewirtschaftet. Onofaros Wunschtermin für die Eröffnung, der 1. Dezember, ist allerdings nicht in Stein gemeißelt. Der „Startschuss“ kann sich unter Umständen noch etwas verschieben.

Die Pächter haben die Küche komplett erneuert. Ansonsten bleibt das Interieur fürs Erste wie gehabt. Der Pachtvertrag ist bereits geschlossen. Der gelernte Koch Salvatore Onofaro wird selbst am Herd stehen. „A modo mio“ bedeutet „auf meine Art“. Erklärtes Ziel der Betreiber ist es, wie bei „la mamma“ zu kochen – mit Liebe.

Onofaro und seine Partnerin waren auf die Immobilie aufmerksam geworden, für die Lutz Detring aus Beckeln einen Pachtinteressenten suchte. Eigentümer und Pächter wurden sich einig. Ein italienisches Lokal hatte sich Detring sogar selbst gewünscht. Bei Bedarf können die Restaurantinhaber zusätzlich den „Marktkieker“-Saal und die Dachterrasse für Veranstaltungen mieten.

„Wir werden die Speisekarte im ,A.Modo.Mio’ bewusst klein halten und mit frischen Produkten kochen. Jede Woche wird es neue Empfehlungen für unsere Gäste geben“, kündigt Salvatore Onofaro an. Er lebt – wie seine Lebensgefährtin – schon lange in der Bundesrepublik (das Paar wohnt in Wildeshausen). Der 61-Jährige wuchs im sizilianischen Capo d’Orlando auf, einer Stadt mit heute gut 13 000 Einwohnern. Im Verlauf seines beruflichen Werdegangs hat er unter anderem auch in Frankreich und Thailand gekocht. „Wir bringen langjährige Gastronomie-Erfahrung mit nach Harpstedt“, sagt Loan Duong Thi Phuong, die im Service arbeiten wird.

Das neue Restaurant kommt nach Meinung vieler Bürgerinnen und Bürger aus Flecken und Samtgemeinde Harpstedt genau zur richtigen Zeit, zumal die örtliche Gastronomie coronabedingt und aus anderen Gründen in den vergangenen Jahren erheblich ausgedünnt ist: Michael Grohe hat das A-la-carte-Restaurant des Hotels „Zur Wasserburg“ aufgegeben. „Rogge Dünsen“ bleibt noch eine Zeit lang geschlossen, wenngleich sich dort die Umsetzung eines neuen Konzepts mit zusätzlichen Hotelbetten und Restaurant andeutet – Seite an Seite mit betreutem Wohnen (wir berichteten). Das „Landhaus Dünsen“ ist nach dem Verkauf kein klassisches Lokal mit Saalbetrieb und gutbürgerlicher Küche geblieben. In „Hackfeld’s Dorfkrug“ hatten sich Gunda und Dieter Winkler schon vor Jahren aus dem A-la-carte-Geschäft verabschiedet; nun geben sie ihren Eigenbetrieb in Klein Ippener ganz auf. Beneking, das Traditionsgasthaus in Beckeln, wird nicht mehr bewirtschaftet.

Und nach der Schließung des Restaurants „Lika“ tat sich in der Harpstedter Immobilie an der II. Kirchstraße lange nichts. Gerüchte, wonach eine Neueröffnung bevorstehe, aber hielten sich ausgesprochen hartnäckig. Nun bewahrheiten sie sich.